Standpunkt
Ich pflege eine kleine, aber feine Abneigung gegen den Ausdruck „Position beziehen“. Ich finde, das hört sich gruselig an, so als müsse man ganz dringend eine Position finden, beziehen, und dann verteidigen. Ich finde Leute oft anstrengend, die dringend so eine Position für sich beanspruchen müssen. Noch schlimmer finde ich Leute, die von anderen erwarten, auch eine Position zu besetzen und dann zu verteidigen. Nicht, dass ich nicht gerne und vehement meine Meinung kundtue und ggf. auch kämpferisch verteidige. Gewisse Grundwerte liegen meiner Meinungsbildung zugrunde und sind auch recht konstant. Ich guck mir aber lieber mal die Aussicht von anderen Positionen aus an. (Weil: Konstruktivismus und so.) Mit Opportunismus hat das nichts zu tun. Eher mit gesunder Wankelmütigkeit. Obwohl, so wankelmütig bin ich eigentlich gar nicht. Ich will nur nicht dauernd auf das festgenagelt werden, was ich irgendwann mal im Brustton der Überzeugung von mir gegeben habe. Auch, wenn ich damals fest davon überzeugt war. Ist das so schwer zu kapieren?
(musste mal raus)
(musste mal raus)
Mlle Händel - 11. Jul, 13:54